Ich hoffe, ihr habt was zum Schreiben parat, denn den folgenden Namen solltet ihr euch notieren: REMOTE BONDAGE, die neue Supergroup aus Berlin. Supergroup nicht, weil sich hier lauter bekannte "Szenegrößen" zusammengetan haben, um gemeinsam die Songs zu recyceln, die es nicht auf die Platte der eigenen Band geschafft haben, sondern ganz banal, weil die Musik von REMOTE BONDAGE einfach super ist. Oder knorke. Oder was auch immer Susanne Daubner heute so sagen würde.

REMOTE BONDAGE singen dreistimmig über Sex, die katholische Kirche und Catcalling, mal mit mehr und mal mit weniger Augenzwinkern. Musikalisch begleitet werden die drei Sängerinnen von Bass, Schlagzeug und ein bisschen Elektronik, die Songs gehen direkt ins Ohr und halten sich da auch hartnäckig, ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich die Zeile über Skorpione, die zu früh ins Bett gehen, vor mich hin summe.

"Wir kommen in die Hölle, aber wenigstens kommen wir" ist tanzbare Gesellschaftskritik, gerne laut und verzerrt, aber auch mit wunderschön harmonischem Gesang, jeder Menge Spaß und Melodien, die mein Pop-Punk-Herz höher schlagen lassen und vor allem inhaltlich ist die EP very zeitgeisty.

Auf der nicht-existenten Bierschinkenskala von 1 bis 10 gebe ich eine 11. Oder, um mit Google Bewertungen zu sprechen: alles top, gerne wieder!